Redensarten stellen viele Deutschlernenden oft vor ein großes Problem, da sie nicht immer verständlich sind. Sie benutzen eine sehr bildhafte Sprache, um einen komplizierten Sachverhalt schnell zu erläutern. Redensarten müssen wie eine eigenständige Vokabel gelernt werden. Dieser Artikel kann nur einen kleinen Teil der vielen Redewendungen erklären, die es in Deutschland gibt:
Diese Redewendungen sollte jeder kennen und verstehen
Wer A sagt, muss auch B sagen: Wer eine Sache begonnen hat, muss diese auch zu Ende führen und gegebenenfalls die Konsequenzen tragen.
Etwas auf die lange Bank schieben: Eine unangenehme, aber wichtige Sache immer vor sich herschieben, um sie nicht erledigen zu müssen.
Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach: Nach dem Sprichwort ist es besser, das zu nehmen, was man sofort bekommen kann, als auf etwas Größeres oder Besseres zu warten, was aber vielleicht niemals eintritt.
Der frühe Vogel fängt den Wurm: Wenn eine Aufgabe frühzeitig begonnen wird, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie auch erfolgreich beendet wird.
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte: Zwei Streiten sich um eine Sache, schließlich bekommt sie der Dritte, da die beiden so mit dem Streit beschäftigt sind, dass sie den Gegenstand aus dem Auge verlieren.
Jemanden einen Bären aufbinden: Eine Unwahrheit sagen, wobei es sich dabei oft um eine scherzhafte Lügengeschichte handelt.
Im Haus herrscht dicke Luft: Das heißt, dass die Stimmung gerade schlecht ist.
Wenn jemand Dreck am Stecken hat, dann heißt das, dass er irgendwann in der Vergangenheit Schuld auf sich geladen hat.
Den Faden verlieren: Das kommt oft in Zusammenhang mit einem Gespräch oder einer Rede vor. Wenn der Sprecher nicht mehr weiter weiß.
Zwei sind wie Feuer und Wasser: Diese Redewendung ist sehr bildhaft und auch mit wenigen Deutschkenntnissen zu verstehen. Feuer und Wasser passen nicht zusammen. Im übertragenen Sinn heißt das, dass zwei Menschen nicht zusammenpassen. Ein ähnliches Sprichwort ist auch wie Hund und Katze sein.
Etwas an die große Glocke hängen heißt, dass in einem Gespräch private Dinge ausgeplaudert wurden, die eigentlich nicht für die Ohren einer weiteren Person bestimmt waren.
Das Haar in der Suppe suchen: Wenn jemand sehr pedantisch ist und immer alles negative sucht und findet.
Jemanden die Gretchenfrage stellen: Meist bedeutet das, dass man einem Menschen eine entscheidende Frage stellt. Diese Redewendung stammt aus Goethes Faust, in dem Gretchen Faust fragt, wie er es mit der Religion halte.
Eine Hand wäscht die andere: Wenn jemanden geholfen wird, dann erwartet dieser eine entsprechende Gegenleistung.
Das Handtuch werfen stammt ursprünglich aus dem Boxsport. Es heißt, dass jemand aufgibt.
Ein Hansdampf in allen Gassen ist ein Mensch, der sich auf den verschiedensten Gebieten betätigt. Wer diese Aussage über einen Menschen trifft, muss sich im Klaren sein, dass sie ein wenig negativ angehaucht ist.
Das Herz in die Hose rutschen heißt, dass jemand Angst bekommen hat.
Auf dem Holzweg sein: Im Irrtum sein oder falsch liegen.
Etwas auf die hohe Kante legen ist ein anderer Ausdruck für sparen.
Durch die Lappen gehen heißt so viel wie verschwinden. Ein Verbrecher geht durch die Lappen.
Nur wer sich sicher ist, sollte eine Redewendung verwenden
Redewendungen zeigen, dass der Sprecher die deutsche Sprache gut beherrscht. Allerdings sollten diese nur dann angewendet werden, wenn sich der Sprecher über die richtige Verwendung sicher ist. Wenn eine Redewendung in einem falschen Kontext gebraucht wird, macht das einen negativen Eindruck.